„A Country Ain’t Too Much To Love“ beschäftigt sich mit der Frage von Schuld, Trauma und Resilienz nach Ende des Krieges im heutigen Bosnien und Herzegowina. Das dokumentarfotografische Projekt konzentriert sich dabei weitestgehend auf eine junge Generation, die nur durch die Erinnerung anderer sowie durch die noch immer sichtbaren Spuren des Krieges in ihrer unmittelbaren Lebenswelt mit dem Konflikt verbunden ist.
Fast drei Jahrzehnte nach Kriegsende prägen mit Einschusslöchern übersäte Fassaden, verminte Waldgebiete und kontaminierter Boden immer noch die Landschaft Bosniens und sind stumme Zeitzeugen der Vergangenheit, die die Vorstellung eines geteilten Landes bestärken. Auch eine Politik der ethno-politischen Segregation treibt dieses Narrativ weiterhin voran. Das Erbe der jungen Nachkriegsgeneration ist untrennbar mit der Frage von Schuld und Versöhnung verbunden und wird damit auch zum Symbol für den Kampf um die Zukunft des Landes.
Das Langzeitprojekt „A Country Ain’t Too Much To Love“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Fotograf:innen Miriam Stanke und Carlo Lombardi.
Miriam Stanke
(geb.1983) ist Dokumentarfotografin und lebt derzeit in Mannheim. In ihren Langzeitprojekten beschäftigt sie sich häufig Fragen ethnischer und kultureller Identität, Migration und Vertreibung sowie den Folgen von Konflikten. Ihre Reisen in den Nahen und Fernen Osten sowie in die Balkanstaaten brachten eine stetig wachsende Faszination für diese Regionen mit sich, die sich in ihren Fotografien widerspiegelt, welche gesellschaftspolitische Themen mit einer künstlerischen Vision verbinden.
www.miriamstanke.com
Carlo Lombardi
(geb. 1988) ist Fotograf sowie bildender Künstler und lebt derzeit in Mailand, Italien. Er arbeitet hauptsächlich an Langzeitprojekten mit multidisziplinärem Ansatz, bei dem er Fotografie und Archivmaterial sowie auch Video, Text und Ton mit einbezieht. Sein Interesse gilt u.a. der Rolle der Fotografie in der Schaffung von Erinnerung.
www.carlo-lombardi.com
Seit 2018 arbeiten Miriam Stanke und Carlo Lombardi neben eigenen Projekten gemeinsam.
Alle Fotos © Miriam Stanke