Peter Pack (Fotografie) und Antje Reinhard (Butoh-Performances) führen seit vielen Jahren einen Dialog zwischen dem Medium Fotografie und der japanischen Tanzform Butoh.
Der Schatten symbolisiert die Seele, das Unbewusste, das zweite Ich. In ihm, dem Doppelgänger der Körper, wohnen Nacht und Tod. In seiner Dunkelheit verlieren die Sinne ihre Orientierung wie im Nebel, seine Unbestimmtheit bringt Vergänglichkeit und Ewigkeit zugleich zum Vorschein, macht die Zeit sichtbar.
packwerk folgt dabei einer Idee der Schönheit, die inspiriert ist von der Tradition japanischer Ästhetik. Ankoku Butoh, das bedeutet Tanz der Dunkelheit. Butoh ist das Gegenbild zum europäischen Ballett mit seinem schwerelosen Spitzentanz. Butoh beginnt, bevor der Mensch stehen kann, erdnah kauernd im Schmutz, in der Verbindung des Körpers mit allem Organischen.
Im Körper des Butoh sind die Erinnerungen an die Anfänge der Welt lebendig. In ihm atmen Einzeller, Pflanzen, Tiere, zukünftige Wesen, der Schmerz, die Grausamkeit, die Hoffnung, die Zärtlichkeit.
Seine Schönheit ist nicht zu finden im Schein grellen Lichts, in jugendlicher Glätte. Sie zeigt sich in der weichen Patina, die entsteht, wenn Spuren der Verwitterung, des Alters, des Gebrauchs die Gegenstände dunkeln lassen. In Japan nennt man sie sabi.
SCHATTEN WESEN überschreitet die Grenzen der gegenständlichen Fotografie hin zur Malerei. Der tanzende Körper wird zum Pinsel, Photonen treten an die Stelle der Farbe.
Am 28.5. wird es zur Ausstellung schattenwesen aus Pandemiegründen keine Vernissage geben. Die Ten Gallery ist aber an diesem Tag von 14 bis 19 Uhr geöffnet, das Duo packwerk ist während dieser Zeit anwesend.
Die Ausstellung ist bis zum 31.07.2021 zu sehen.